In den vergangenen Jahren stand Björn Mehnert eigentlich durchgehend als Cheftrainer an der Seitenlinie. Doch seit seinem Aus beim Wuppertaler SV im September 2022 hat der 47-Jährige noch kein neues Engagement begonnen.
Und das, wo Mehnert sich doch seit bald einem Jahr Fußballlehrer nennen darf. Der Ex-Profi hatte die UEFA-Pro-Lizenz im vergangenen April erfolgreich erworben. "Es gab einige Gespräche, aber bisher hat es noch nicht hundertprozentig gepasst", gab Mehnert im Rahmen des NRW-Traditionsmasters am Sonntag Einblick.
Die vergangenen Monate nutzte der fünfmalige Profispieler von Borussia Dortmund unter anderem für Hospitationen, sammelte Eindrücke beim 1. FC Köln unter Ex-Trainer Steffen Baumgart oder beim SV Lippstadt.
Bereit für die fünfte Station als Cheftrainer nach Westfalia Rhynern, dem SC Wiedenbrück, Rot Weiss Ahlen und dem Wuppertaler SV wäre er jedenfalls: "Ich bin flexibel, bin örtlich nicht gebunden", sagt er. Aber: "Das Gesamtpaket muss stimmen. Der Verein muss zu mir passen und umgekehrt. Das ist in der heutigen Zeit gar nicht so leicht zu finden."
Dafür hat Mehnert aktuell Zeit für andere Dinge - wie eben die Teilnahme am Traditionsmasters. Erstmals nahm der WSV am beliebten Turnier in Mülheim teil. "Es war eine tolle Erfahrung mit einer super Atmosphäre und sehr viel Fan-Nähe", sagte der gebürtige Dortmunder trotz Ausscheiden nach der Gruppenphase.
Nach Unentschieden gegen Schalke 04 und die Mülheim Allstars konnte der WSV die Halbfinal-Teilnahme im letzten Gruppenspiel gegen den späteren Sieger Rot-Weiss Essen zwar noch aus eigener Kraft erreichen. Doch gegen das verjüngte RWE mit aktiven Oberliga-Spielern wie Timo Brauer oder Kevin Grund hatten die eher arrivierten Wuppertaler um Mehnert, Gaetano Manno (41) oder Knut Hartwig (54) kaum eine Chance. "Wenn man sich die Altersstruktur des Gegners anschaut - die stehen noch voll im Saft, da können wir nicht mithalten", meinte Mehnert.
Seinem langjährigen Verein Wuppertal räumte der frühere Abwehrmann derweil noch Chancen im Kampf um den Aufstieg in die 3. Liga ein. Angesichts von neun Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze der Regionalliga West müsse sich der WSV allerdings richtig strecken, so Mehnert. "Es ist ja nicht nur eine Mannschaft davor. Bocholt, Aachen, Köln II oder Oberhausen sind ja alle noch im Rennen."
Doch es seien noch sehr viele Punkte zu vergeben, weshalb die Aufstiegsfrage vor dem Restserien-Start für Mehnert "völlig offen" ist - so wie seine eigene Zukunft.